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Faust - mal anders

Nun zugegeben, als Frau Canter uns fragte, ob wir uns "Faust- der Tragödie erster Teil" als Ein-Mann-Theater ansehen wollten, stimmte der Großteil der Klasse wohl eher dafür, weil deshalb zwei Unterrichtsstunden entfielen. Man konnte sich nicht vorstellen, wie ein einziger Mann es schaffen sollte, all diese endlosen Stunden des Vorlesens und Diskutierens innerhalb von sechzig Minuten vorzutragen und das quasi ganz allein, geschweige denn, dass das interessant werden würde.

faust 0Am 4. Dezember 2022 war es dann für die Klassen 10a und 10d soweit - das Theater stand an. Nicht einmal die eigenen vier Wände der Schule mussten wir verlassen, um das von Johann Wolfgang von Goethe verfasste Stück zu sehen. Steffen Pietsch von den Landesbühnen Sachsen kam nämlich in unsere Schule und spielte uns das Ein-Mann-Theater im Musikzimmer vor. Und bereits nach den ersten fünf Minuten waren wir überzeugt, dass das definitiv nicht langweilig werden würde.

Herr Pietsch band uns in sein Stück mit ein, übergab uns kleine Rollen und Aufgaben zum Mitwirken, was das Ganze viel spannender machte und ein fast schon freundschaftliches Verhältnis zu dem Schauspieler entstehen ließ. Kleine Quizfragen und spontane Improvisation machten es locker und verhalfen, dass das Stück in keiner Weise Langeweile aufkommen ließ. Die Stunde war durchzogen mit einer Heiterkeit, die uns immer wieder zum Lachen brachte. Außerdem war es doch für viele Schüler weitaus verständlicher anzusehen, als immer nur zu hören. Noch besser war, dass Herr Pietsch auch vieles der heutigen Zeit einband, womit man sich wohl besser auseinandersetzten konnte, als wenn man die Dinge der alten Zeiten zuerst verstehen lernen musste.

Als das Schauspiel dann zu Ende war und aus Professor Faust wieder Steffen Pietsch wurde, mussten wir doch alle das Geschehene erst einmal verarbeiten. Kurz darauf brach ein Applaus aus, der nicht nur dem Schauspieler, sondern auch uns selbst galt.

Nachdem die Klasse wieder zur Ruhe gekommen war, saßen wir noch in einem Stuhlkreis und klärten Fragen wie "Gibt es etwas, wofür ihr alles machen würdet?" oder "Wäre euch der Altersunterschied bei der wahren Liebe egal?" 

Anschließend durften wir auch ein paar persönliche Fragen an Herrn Pietsch richten. Dabei erfuhren wir, dass, das Stück als solches von ihm vor Kurzem die dreihundert Aufführungen knackte -  beeindruckend.

Das Theaterstück "Faust- der Tragödie erster Teil", von Herrn Steffen Pietsch vorgetragen, ist auf jeden Fall empfehlenswert und es hat wirklich Spaß gemacht, dabei gewesen sein zu dürfen.

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Ein herzliches Dankeschön nochmal!

Hanna und Nora im Namen der Klassen 10a und 10d